Programm: Novecento
Programmbeschreibung:
Novecento bietet einen Einblick in die Vielfalt des 20. Jahrhunderts, präsentiert durch drei Cellosonaten, die die reiche musikalische Landschaft und die verschiedenen künstlerischen Strömungen dieser Epoche einfangen.
Gian Francesco Malipieros Cellosonate in d-Moll (1918) spiegelt das düstere und expressiv-emotionale Spektrum des 20. Jahrhunderts wider. Malipiero präsentiert in dieser Sonate eine eindringliche Melodik, die von unerwarteten Harmoniewechseln und dramatischer Intensität geprägt ist, wodurch sein individueller Stil betont wird. Von schwermütigen Passagen bis zu kraftvollen Ausbrüchen – Malipieros Werk ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Vielschichtigkeit dieser Epoche
Zoltán Kodálys Cellosonate Op. 4 (1910) ist ein kraftvolles Werk, das die ungarischen Volksmelodien und rhythmischen Schwung vereint. Diese Sonate präsentiert eine fesselnde Verbindung von emotionaler Tiefe und technischer Meisterschaft, klanglicher Intensität und struktureller Raffinesse – eine meisterhafte Synthese von Tradition und innovativem Stil im 20. Jahrhundert.
Im zweiten Konzertteil ist die Cellosonate von Schumann zu erleben – jedoch nicht von Robert, sondern von Camillo! Obwohl er kein Verwandter des berühmten Namensvetters war, weist seine Cellosonate deutliche Zitate von Beethoven und Brahms auf. Camillo Schumann wird oft als konservativ betrachtet, im Kontrast zum Zeitgeschmack seiner Epoche. Doch solch traditionelle Musik repräsentiert eine Facette des 20. Jahrhunderts, neben anderen innovativen Strömungen dieser Epoche. Trotz seiner relativen Unbekanntheit entwickelte er, geprägt durch seinen Lehrer Carl Reinecke, eine musikalische Sprache, die Elemente der Klangwelt von Brahms mit der spätromantischen Schule Liszts verbindet. Die Hintergründe der Entstehung dieser Cellosonate sind wenig bekannt, doch es ist offensichtlich, dass Schumann sie, wie die meisten seiner Werke, hauptsächlich für eigene Konzerte oder befreundete Musiker komponierte.
Anna Taddeo begann ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium in Pescara, Italien, unter der Anleitung von Massimo Magri. Ihr Studium schloss sie an der Zürcher Hochschule der Künste bei Martina Schucan ab. Sie erfuhr wesentliche musikalische Impulse und Inspiration von Frieder Berthold und Attila Pasztor.
Ihre vielfältige Konzerttätigkeit als Kammer- und Orchestermusikerin hat sie auf renommierte Konzertbühnen in Europa, Asien und Brasilien geführt. Aktuell ist sie aktiv in verschiedenen Kammermusikgruppen und Orchestern tätig, darunter das Morphing Kammerorchester sowie das Ebi Duo, wo sie regelmässig mit Pianist Stefano Petrocco auftritt. Darüber hinaus ist sie eine gefragte Session-Musikerin für diverse Stilrichtungen und engagiert sich in Kontexten für zeitgenössische Musik.
Anna unterrichtet derzeit Streicherklassen an Musikschule Konservatorium Zürich und Cello an der Zurich International School. Zusätzlich ist sie regelmässige Stellvertreterin für den Cellounterricht am Konservatorium Winterthur.
Stefano Petrocco konzertiert als Korrepetitor sowie als Pianist. Sein umfangreiches Repertoire reicht von den Klassiker bis hin zur zeitgenössischen Musik, mit einer besonderen Interesse für die Werke von Robert Schumann, Clara Schumann und Aleksandr Nikolaevič Skrjabin.
Er begann seine Studien in Italien: Masterstudien in Klavier und Korrepetition. Danach spezialisierte er sich in Kammermusik zuerst in Florenz bei Prof. Pier Narciso Masi, dann in Rom bei Prof. Konstantin Bogino. Seit 2014 war er Musikstudent an der Universität für Musik und darstellende Kunst in der Klasse von Prof. Roswitha Heintze, bei der er im Juni 2017 den postgradualen Lehrgang in Klavier-, Lied- und Kammermusikrepertoire abgeschlossen hat. Im Juni 2018 hat er das Masterstudium in Korrepetition Oper an der MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien – in der Klasse von Prof. Kristin Okerlund mit Erfolg abgeschlossen.
Im Januar 2020 wurde er als Gast-Korrepetitor für die Kinderoper «Pünktchen und Anton» von Iván Eröd an der Wiener Staatsoper eingeladen. Seit 2018 hat er die musikalische Leitung der Kinderoper am Stadttheater Baden in Baden bei Wien und seit 2023 unterrichtet er Klavier an der Private Musikschule in Giesshübl. Zusammen mit der Cellistin Anna Taddeo gründet er das Ebi Duo – ein beliebter Gast bei vielen Konzertreihen und internationalen Musikfestivals.
Ebi Duo stammt aus einer langjährigen Freundschaft, die einen lebhaften Austausch ermöglicht. Die musikalische Ausbildung beider Musiker begann am Konservatorium in Pescara. Anna vertiefte ihr Musikstudium mit Schwerpunkt Instrumentalpädagogik in Zürich. Derzeit unterrichtet sie an der Musikschule Konservatorium Zürich, und ihre Karriere als Kammer- und Orchestermusikerin führte sie auf Bühnen in Europa, Asien und Brasilien. Stefano hingegen spezialisierte sich auf das Klavier Konzertfach, Kammermusik und Opernkorrepetition in Wien. Er arbeitete als Gast-Korrepetitor an der Wiener Staatsoper, leitet die musikalische Abteilung der Kinderoper am Stadttheater Baden in Baden bei Wien und unterrichtet an der Privaten Musikschule in Gießhübl.