Die Winterreise von Franz Schubert

mit Vater und Sohn Markus und Frederic Schikora
Kategorie

Klassik

Datum

09. Dec 2022

Kosten

35.00/25.00

Webseite Künstler

UHRZEIT

20:00 UHR

Reservationen

NICHT MÖGLICH

Beschreibung

Schuberts „Winterreise“ ist nicht eine bestimmte Reise in einer Jahreszeit, es ist die zu Musik geronnene Erfahrung der Lebensreise eines Menschen durch die Widrigkeiten des menschlichen „Geworfen-Seins“ (M. Heidegger). Es geht um einen jungen Mann, der seine Liebste (oder Liebe?) verloren hat und der durch die dunkle und kalte Welt wandert auf der Suche nach jenem Ort unter dem Lindenbaum, wo er es einst rauschen hörte: „Du fändest Ruhe dort.“
Jeder Mensch findet sich in eine bestimmte Lebenssituation (Heimat, Muttersprache, Weltzeit) geworfen und er sieht sich aufgefordert, eine Lebensreise zu beginnen mit den je eigenen Auf-Gaben. Wird sie von „bunten Blumen“ im Frühling träumen oder ihr Herz erleben, das unter der kalten Rinde „so reißend schwillt“? Wird er wie „eine trübe Wolke durch heitere Lüfte gehen“ oder von einer Krähe „Treue bis zum Grabe“ sehen wollen? Wird sie wie die „Wolkenfetzen flattern“ am „stürmischen Morgen“ oder am liebsten sich im Wirtshaus „auf einem Totenacker“ zur Ruhe legen wollen?
Die „Winterreise“ ist keinem Lebensalter zugeordnet; es kann sogar besonders reizvoll sein, wenn ein junger und ein alter Mensch „diese Reise gemeinsam musizieren“. Vater und Sohn mit sehr ähnlichen Begabungen und ganz verschiedenen Lebenserfahrungen lassen die Zeitlosigkeit der Vertonungen von W. Müllers Gedichten eindringlich werden. Die Zuhörenden können sich erleben bald als „greisen Kopf“, der weiße Haare hat wie ein zum Tode bestimmter, bald schwarze wie ein junger Mensch voller Mut. Und am Ende singt vielleicht der (junge/alte) Wanderer mit dem (alten/jungen) „Leiermann“ gemeinsam die wunderlichen Lieder vom Leben.

Markus Schikora (Tenor/Klavier)
Geboren in Stuttgart (D) führte ihn seine Lebensreise über viele Stationen in den Bergen Europas auch auf den Jakobsweg von Ellwangen nach Santiago di Compostela: Mitglied des Stuttgarter Hymnusknabenchores, Klavier- und Cellounterricht, „Staatsexamen Lehramt für Theologie und Geschichte“ in Tübingen und Philadelphia (USA), später „Diplom für Alte Musik/Gesang“ an der Schola Cantorum in Basel (CH), Konzerttätigkeit/CD-Aufnahmen in ganz Europa mit Schwerpunkt Bach und Alte Musik (u.a..Titelrolle in Monteverdis Oper „Orfeo“ 1993), Assistent Professor für Musik, Gründer und Dirigent des Orchesters der Universität Tarragona (E), Leiter des Internationalen Festivals für Alte Musik in Solsona (E), Chorleiter in Barcelona und Offenbach, Gymnasiallehrer in Basel, Salem und Darmstadt, seit 2014 Beschäftigung mit Jazz (Klavier und Gesang), seit 2016 als Betreuer tätig in einer Jugendhilfeeinrichtung in Erbach/Odenwald, verheiratet und Vater von drei erwachsenen Söhnen.

Frederic Schikora Tamarit (Bariton/Klavier)
Geboren in Vilanova i la Geltrú (Barcelona), fing er im Alter von 6 Jahren mit dem Klavierspiel an. Von 2017-19 sang er im Jugendchor des Orfeó Català in Barcelona und erhielt dort auch Gesangs-unterricht. Mit diesem Chor hat er unter Dirigenten wie Simon Rattle, Simon Halsey, Kazushi Ono, Josep Vila u. a. gesungen. Er hat 2018 den professionellen Klavierabschluss an der Musikschule von Vilanova i la Geltrú gemacht. 2019 sang er mit dem World Youth Choir in Frankreich und Portugal und begann sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler (Berlin) bei Prof. Scot Weir. Er wurde 2020 und 2021 ausgewählt, um im Katalanischen Nationalen Jugendchor zu musizieren. In Berlin studierte er in der Liedklasse von Wolfgang Rieger mit dem Pianisten Luca Buratto. Als Solist ist er in Händels „Messias“ (Offenbach 2018) und Bachs „Weihnachtsoratorium“ (Berlin 2019) aufgetreten. Außerdem hat er mit dem sechstimmigen Ensemble „Lettereimmusica“ seit 2016 bis heute mehrere Konzerte in Spanien gemacht.

Veranstaltungsort

Oberdorfstrasse 6
3053 Münchenbuchsee

www.kige.ch

«Kultur fällt uns nicht wie eine reife Frucht in den Schoss. Der Baum muss gewissenhaft gepflegt werden, wenn er Frucht tragen soll.»
- ALBERT SCHWEITZER